Ganz auf meiner Linie

Die Linie 17 wird zu einem S-Tram aufgewertet und fährt ab 2030 ganz­tags via Margarethenverbindung zum Bahnhof Basel SBB. Die Fahrgäste aus dem Leimental profitieren von kür­zeren Reisezeiten und einer höhe­ren Zuverlässigkeit.

Die Be­völkerung im Leimen­tal wächst stetig und mit ihr die Nach­frage nach Mobilität. Dank der kon­ti­nuierlichen Weiter­entwicklung des öV-An­gebots ist es in den letzten Jahr­zehnten ge­lungen, das Ver­kehrs­wachstum auf der Strasse zu stabilisieren. Nur so war es möglich, den unter­schied­lichen Mobilitäts­be­dĂĽrfnissen trotz grösserer Nach­frage gerecht zu werden. 

Nach der Führung der Tram­linie 10 via Bahn­hof Basel SBB (Euroville) 2001 und der Ein­führung des 7,5 Minuten­takts 2012 folgt nun der nächste Aus­bau­schritt. Die Tram­linie 17 wird im vorderen Leimen­tal beschleunigt, via Margarethen­verbindung direkt zum Bahn­hof Basel SBB verkehren und via Wettstein­brücke in die grossen Arbeitsplatz­gebiete im Oberen Kleinbasel und schliesslich an den Badischen Bahn­hof geführt. Mit diesem schnellen und zu­ver­lässigen Ganz­tages­angebot kann der ÖV auch in Zu­kunft seine wichtige Mobilitäts­aufgabe im Leimental wahr­nehmen.

Das Angebotskonzept

Mit dem neuen An­gebots­konzept wird die Linie 17 zu einem S-Tram auf­ge­wertet. Wie eine S-Bahn hält das S-Tram 17 im vorderen Leimen­tal nur noch einmal pro Ort­schaft. Es fährt ab 2030 ganz­tags und auf direktem Weg an den Bahn­hof Basel SBB und weiter via die wichtigen Arbeits­platz­gebiete um den Wettstein­platz an den Badischen Bahn­hof. Im hinteren Leimental ersetzt das S-Tram 17 die Linie 10, welche an­sonsten un­ver­ändert bleibt:

Linie 17
Rodersdorf – Bahnhof Basel SBB – Badischer Bahnhof
Zwischen Ettingen und Bahnhof Basel SBB beschleunigt.

Linie 10
Ettingen – Theater – Bahnhof Basel SBB – Dornach
Halt an allen Stationen.

Mit dem neuen S-Tram 17 verkürzt sich die Reisezeit zwischen den Leimentaler Gemeinden und dem Bahnhof Basel SBB deutlich (siehe Minuten­angaben in der Übersicht unten). Gleich­zeitig wird die Zu­verlässigkeit ver­bessert.

Der Infrastrukturausbau

Das S-Tram 17 nutzt haupt­sächlich die be­stehen­de Tram­infra­struktur. Dadurch ist eine rasche Re­alisierung zu ver­gleichs­weise ge­rin­gen Kosten möglich. Um das An­gebots­konzept um­setzen zu können, sind aber trotz­dem einige Er­gänzungen nötig:

 

Die Planung und Um­setzung er­folgt in enger Zu­sammen­arbeit zwischen den Kantonen Basel-Land­schaft und Basel-Stadt, den Leimen­taler Ge­mein­den, der BLT und weiteren Partnern sowie unter Ein­bezug der lokalen Be­völkerung.

FAQ zum Angebotsausbau Leimental

Wie funktioniert das S-Tram?
Da das S-Tram 17 zwischen Ettingen und Basel nur an den wichtigsten Halte­stellen hält, ge­winnt es ca. 4 Minuten Fahr­zeit. Zwischen zwei Trams der Linie 10 beträgt der Ab­stand jeweils 7,5 Minuten. Das S-Tram 17 kann somit in Ettingen kurz vor einem Tram der Linie 10 abfahren und holt bis Basel (Dorenbach) trotz der kürzeren Fahrzeit das vordere Tram der Linie 10 nicht ein. Der Betrieb der langsamen Linie 10 und der schnellen Linie 17 ist also auf derselben Strecke möglich, ohne dass sich die Trams gegenseitig über­holen müssen. Die Fuss­gänger­übergänge bei den Halte­stellen, an denen das S-Tram nicht hält, werden mit Schranken abgesichert, so dass niemand von einem durch­fahren­den Tram überrascht wird.

Wie kommt der Fahrzeitgewinn von 12 Minuten zustande?
Der Fahrzeitgewinn von/nach Bahnhof Basel SBB setzt sich wie folgt zusammen:

  • bis zu 4 Minuten durch Auslassen von Haltestellen
  • 5 Minuten durch direkte Fahrt via Margarethenverbindung statt Theater
  • 3 Minuten durch den neuen Perronzugang MargarethenbrĂĽcke


Wie profitieren die Fahrgäste an Haltestellen, bei denen das S-Tram nicht hält?
Bei Haltestellen, an denen nur die Linie 10 hält, profitieren die Fahrgäste dank guten An­schlüssen an das S-Tram 17 teilweise ebenfalls von kürzeren Reise­zeiten. Auch die höhere Zuverlässigkeit des Tram­betriebs kommt ihnen zugute. Ausserdem wird die Linie 10 durch das neue S-Tram 17 stärker entlastet, so dass das Platz­an­gebot grösser wird.

Was hat die Wendeschlaufe Bottmingen mit dem S-Tram zu tun?
Die Wendeschlaufe hat unter anderem in den Nebenverkehrs­zeiten eine wichtige Funktion. Denn anders als in den Haupt­verkehrs­zeiten wird die Nach­frage nach einem Tram­an­schluss – ins­be­sondere mit zu­nehmender Ent­fernung von Basel – in den Neben­verkehrs­zeiten tiefer. Durch die Wende­schlaufe kann in diesen Zeiten jedes zweite Tram der Linie 17 in Bottmingen wenden. Die Schlaufe ist somit eine wichtige Voraus­setzung für ein der Nachfrage an­ge­passtes, wirtschaftliches Ganztages­an­gebot des S-Trams 17.

Warum wird das Tram nicht via Heuwaage durch die Innere Margarethenstrasse an den Bahnhof SBB gefĂĽhrt?
Diese wiederholt hervor­gebrachte «alternative Lösung» ist technisch nicht um­setzbar. Die Ăśber­prĂĽfungen haben gezeigt, dass die enge Wen­dung der Gleise von der Heu­waage in die Innere Margarethen­strasse nicht mög­lich ist. Grund ist die Kom­bi­nation von Radius und Gefälle. Dadurch ist die Sicher­heit, ins­besondere in Be­zug auf eine Ent­gleisung, nicht mehr ge­währleistet. 

Warum baut man nicht eine S-Bahn durchs Leimental?
Die Realisierung einer neuen Bahn­linie ins Leimental ist auf­grund der hohen Kosten und des be­schränkten Nutzens, wenn überhaupt, erst sehr lang­fristig denk­bar. Die Tram­linien 10/17 bieten auch während den Haupt­verkehrs­zeiten bis auf Weiteres ein ge­nügendes Platz­an­gebot. Aus diesem Grund soll das An­ge­bot unter Ein­be­zug der be­stehenden Systeme aus­gebaut werden.

Warum verkehrt die Tramlinie 17 zukĂĽnftig nicht mehr an den Wiesenplatz?
Erhebungen der BLT haben gezeigt, dass aus dem Leimental v. a. während den Haupt­verkehrs­zeiten eine starke Nach­frage an den Bahn­hof SBB, ins obere Klein­basel (Wettstein/Roche) sowie zur Messe und dem Badischen Bahn­hof besteht. Gleich­zeitig wird die heutige Linie 17 nur noch von sehr wenigen durch­fahrenden Fahr­gästen vom Leimen­tal bis ins untere Klein­basel (Klybeck) genutzt. Sie ent­spricht somit nicht mehr einem wesentlichen Kunden­be­dürfnis und verkehrt deshalb seit 2008 morgens nur noch bis zur Schifflände an­statt an den Wiesen­platz. Mit der neuen Führung der Linie 17 via Margarethen­ver­bindung zum Bahn­hof SBB und weiter über die Wettstein­brücke zum Badischen Bahn­hof wird der ver­änderten Nach­frage Rech­nung getragen. Auf dem Ab­schnitt Bahn­hof SBB – Badischer Bahn­hof er­setzt die Linie 17 die Linie 1. Weiter schafft die neue Linien­führung bei der Halte­stelle «Margarethen» eine wichtige Ver­knüpfung mit der Bus­linie 36 und schliesst somit direkt an die Stadt­peripherie an.


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